Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz, Mobilitätsbildung
Trier-Saarburg

Stellungnahme zum Mobilitätskonzept

Ist das Mobilitätskonzept tot? Die Stellungnahme des Kreisverbands können Sie hier nachlesen.

In einem Bericht des Trierer Volksfreundes vom Ende des letzten Jahres beklagt der Verkehrsdezernent die große Zahl der Pkw Neuzulassungen im Stadtgebiet und der Region Trier. Der VCD Trier-Saarburg stellt dem entgegen, dass die Alternativen zum Autofahren in Trier deutlich stärker gefördert werden müssen, um eine Verhaltensänderung zu erreichen.

Im Jahre 2013 verabschiedete der Trierer Stadtrat das Mobilitätskonzept mit dem Ziel den Verkehrsanteil des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen und den Anteil des Pkw-Verkehrs in Trier zu verringern. Wie die Zahlen des Verkehrsdezernenten belegen, hat man die selbstgesteckten Ziele seither kolossal verfehlt. Die Zahl der Autos, sowie die der Autofahrten ist weiter angestiegen und die Zahl der Fahrgäste im Stadtbus der SWT ist in den letzten sechs Jahren um elf Prozent eingebrochen. Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage: Ist das Mobilitätskonzept von 2013 bereits tot? Dass nun einige Lokalpolitiker versuchen die Schuld dafür beim Bund und beim Land abzuladen, ist vielmehr eine Flucht vor der eigenen Verantwortung. Zwar werden im Mobilitätskonzept sehr gute Ziele angestrebt, von den Maßnahmen zu deren Erreichung wurden aber wenige bis gar keine umgesetzt.

Es ist wahrlich kein Wunder, dass immer weniger Menschen den Stadtbusverkehr in Trier als Alternative zum Auto wahrnehmen. Während die Buspreise einerseits in den letzten Jahren weiter anstiegen, werden die Busse andererseits durch den zunehmenden Pkw-Verkehr immer weiter ausgebremst, sodass sie häufig schon zum Stillstand gezwungen wurden. Im Moment bewegen wir uns in eine Abwärtsspirale aus steigenden Preisen und weiter abnehmender Attraktivität hinein, die durch ein Auge zu und weiter so nur noch verstärkt wird.

Hier liegt insbesondere die Verantwortung der Stadtverwaltung und der Lokalpolitik für einen zuverlässigeren, pünktlicheren und schnelleren Stadtbusverkehr zu sorgen. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, indem die Busse, insbesondere auf ihren Haupttrassen, bedingungslos bevorrechtigt werden. Wer die Stadtbusse zur Hauptverkehrszeit im Pkw-Stau stehen lässt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sie immer weniger genutzt werden und trägt mittelfristig zum schleichenden Tot des öffentlichen Verkehrs in Trier bei.

Wie in dem Artikel beschrieben, hat die Stadt in Bezug auf die Preise nur wenig Spielraum. Eine Maßnahme, die diesbezüglich sofort ergriffen werden könnte, ist die Ausweitung der Jobtickets in der Stadtverwaltung und anderen öffentlichen Stellen, da Jobtickets seit diesem Jahr steuerlich stärker gefördert werden. Zudem wäre es wichtig die Trierer Unternehmen verstärkt in die Pflicht zu nehmen, das sie ein besonders großes Interesse an einem reibungslos ablaufenden Verkehr in Trier haben. Anders formuliert: Jeder Mitarbeiter, der nicht mit dem eigenen Auto zur Arbeit kommt lässt einen Parkplatz für Kunden frei. Um dies zu ermöglichen, muss die Stadtverwaltung darauf hinwirken, dass im VRT auch kleinere Unternehmen die Möglichkeit erhalten Ihre Mitarbeiter mit Jobtickets zu unterstützen.

Patrick Wagner/ VCD Trier-Saarburg

 

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