Rheinland-Pfalz

Ludwigshafen-Vorderpfalz
Ludwigshafen-Vorderpfalz

VCD fordert Informationen und Bürgerbeteiligung zur neuen Variante der Stadtstraße

Der VCD Ludwigshafen fordert die Stadt auf, den Bürgerinnen und Bürgern zeitnah die Pläne für die veränderte Stadtstraße vorzulegen und an den weiteren Planungen zu beteiligen. Für den Beschluss zur Stadtstraße waren Bürgern und den Räten Entwürfe von Planungsbüros für die Entwicklung der Stadt an dieser zentralen Stelle vorgelegt worden, die eine Stadtstraße als machbar und wünschenswert erscheinen ließen. Diese Pläne sind durch die geplante verschwenkte Stadtstraße größtenteils hinfällig.

Es fehlen nun die Anbindung an den Rhein hin zur Rheingalerie, die Bus- und Straßenbahnhaltestellen neben dem jetzigen Rathaus-Center und die Verbindungsachse zwischen den Fußgängerzonen Prinzregenten- und Bismarckstraße durch ein damals noch geplantes Rest-Center als Nahversorgungszentrum und Rathaus. Es droht eine Teerwüste für Kraftfahrzeuge als Barriere, zwischen Nord und Mitte, so wie die Hochstraße Süd und die Eisenbahntrasse die Trennung der Stadtmitte zu Süd hin zementiert. Der Stadtteil Mitte wird durch Straßen und Schienenstränge komplett isoliert, mit entsprechenden negativen zu erwartenden Folgen.

Der VCD fordert die Stadt auf darzulegen, wie sie das verhindern will. Wo und in welcher Form sollen Fußgänger und Radfahrer die Stadtstraße queren können. Wie wird die funktionierende Fußgängerachse zwischen Bismarck- und Prinzregentenstraße erhalten? Wo können Radfahrer ohne lange Wartezeiten die Stadtstraße sowohl in Rheinnähe als auch auf Höhe der Maxstraße queren? Wohin soll die Bus- und Bahnhaltestelle mit den Plänen für verbesserten ÖPNV gerecht hinverlegt werden. Wo sollen die Menschen aus Nord und Mitte ihren täglichen Bedarf an Waren decken können und in welcher Ausprägung wird der Grünzug vom Friedenspark Richtung Rhein angedacht. Und nicht zuletzt, wo entstehen die Plätze für Menschen, die Ihnen in Zukunft als Naherholungsflächen, Rastplätze und Markplätze dienen. Die Stadt bleibt die Antworten darauf schuldig. Geplant wird weiterhin in erster Linie für den Autoverkehr, alles andere erscheint bisher nachrangig zu sein. So aber, meinen die Vertreter der Verbände, entsteht kein zukunftsfähiges Stadtzentrum, sondern ein von Verkehr umwogtes Wohnghetto mit einzelnen Büros. Das ändert sich auch durch ein wenig City-West nicht.

Für mehr als 40 Jahre war das Rathaus-Center eins der Zentren der Stadt. Mit dem Abriss des alten Hauptbahnhofs wurde die Verödung der Stadtmitte eingeleitet, die mit der Eröffnung des Rathaus-Centers und der Märkte in Oggersheim-West endgültig besiegelt wurde. Einzig das Rathaus-Center entwickelte sich zu einem Marktplatz zwischen den Stadtteilen Nord und Mitte und diente als Bindeglied und Verbindungsachse für Fußgänger. Die Radfahrer wurden um das Rathaus-Center herumgeleitet und konnten ohne Ampelstopp die Stadteile queren.

Nun ist seit einigen Jahren nicht nur die Rheingalerie mit negativen Einflüssen auf das alte Center gebaut, der Abrissbeschluss zugunsten einer Autostraße steht. Damit ist der Tod der des Einzelhandels in der Stadtmitte besiegelt, Dinge des täglichen Bedarfs in vollem Umfang sind nur noch außerhalb der Stadteile Nord/Hemshof und Mitte zu bekommen. Wo früher der alte Hauptbahnhof die Stadteile trennte, allerdings auch mit Zentrumsfunktion durch Geschäfte, Gastronomie und als Mobilitätszentrum und dem verbindenden Viadukt zwischen der Max- und Hartmannstraße entsteht nun eine Verkehrsschneise ohne bisher erkennbare Verbindungen zwischen Mitte und Nord für Fußgänger und Radfahrer.

zurück