Öfter fahren statt länger warten. Straßenbahnlinie 4 fährt abends im 20-Minuten-Takt

Die Nachtbusse in Ludwigshafen verkehren allerdings nach wie vor halbstündlich, wodurch sich die Anschlüsse am Berliner Platz deutlich verschlechtern. Die Wartezeiten von der Linie 4 aus Mannheim auf die Nachtbusse betragen jetzt bis zu 16 Minuten. Gerade in den kalten Nachtstunden im Winter beeinträchtigt dieser Umstand den Komfort für Fahrgäste, von denen zudem viele den Berliner Platz als Angstraum empfinden.

Dennoch begrüßt der Kreisverband Ludwigshafen des VCD (Verkehrsclub Deutschland) die Taktverdichtung. "Mannheim ist, was den ÖPNV angeht, wesentlich weiter und damit fahrgastfreundlicher als Ludwigshafen", stellt VCD-Vorstand Ulrich Vogel fest. „Mannheim hat durch Beschluss des Gemeinderats schon vor Jahren den 20-Minuten-Takt der Straßenbahnen abends eingeführt und finanziert. Für eine Großstadt einer Metropolregion ist ein Halbstundentakt im Abendverkehr nur noch schwer vermittelbar“, stellt der ÖPNV-Fachmann des VCD fest. Dies gelte auch für lange Wartezeiten am Berliner Platz infolge der jetzt nicht mehr passenden Anschlüsse. Der VCD fordert von Stadtverwaltung und Stadtrat, die finanziellen Mittel für einen 20-Minuten-Takt der Nachtbuslinien am Abend bereitzustellen.

Eine Taktverdichtung sieht der VCD nur als erste Maßnahme zur Steigerung der Attraktivität des Ludwigshafener ÖPNV-Angebotes. Als nächster Schritt muss die Neukonzeption des Spätverkehrs in Ludwigshafen folgen. Ideen und Pläne der RNV dazu liegen vor, aber bisher ist noch keine Bewegung festzustellen. "Hier wird sich erweisen, was die Bekenntnisse der Stadtspitze und des Stadtrats zum ÖPNV wert sind. Wir erwarten - nicht zuletzt aus Gründen des Klimaschutzes - auch in den Abendstunden ein akzeptables ÖPNV-Angebot", betont Vogel abschließend.