Landesverband Rheinland-Pfalz,
Verkehrspolitik,
Pressemitteilung
Gemeinsame Pressemitteilung des LEB, VDV, und VCD Rheinland-Pfalz vom 18.12.2020 zu Schülertransporten im ÖPNV
Die drei Verbände Landeselternbeirat (LEB), Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und Verkehrsclub Deutschland (VCD) appellieren an Schulen und LehrerInnen, sich nicht länger gegen versetzte Schulanfangszeiten zu sperren.
Dies soll insbesondere ältere Jahrgänge betreffen, die keine Elternbetreuung zum Schulgang morgens benötigen, also Mittel- und Oberstufe, sowie BerufsschülerInnen.
"Teens und Twens haben einen anderen Biorhythmus als Jüngere, besitzen erst ab ca. 10 Uhr gute Aufnahmefähigkeit für den Lehrstoff" befindet Landes- Schulelternsprecher Reiner Schladweiler. "Auch an das Land geht ein Appell, die nötigen Schritte dahin zu ermöglichen; das sind vor allem Änderungen in gesetzlichen Regelungen über die Schulzeiten. Das Bildungsministerium hat sich hier noch nicht kooperierend gezeigt."
Und Petra Müller (LEB) weiter an die ÖPNV- Verantwortlichen: "ElternvertreterInnen sollten per Nahverkehrsgesetz generell auch bei der Gestaltung der Fahrpläne beteiligt werden."
Marie-Theres Wölki fügt für den VDV hinzu: "Kommunen und auch das Verkehrsministerium haben geholfen und für zusätzliche Busse gesorgt. Das reicht aber alles nicht aus, um für eine spürbare und nachhaltige Entlastung in der morgendlichen Verkehrsspitze zu sorgen. Eine Entzerrung der Schulanfangszeiten wird den ÖPNV für Alle attraktiver machen und insgesamt stärken."
Johannes Köck vertritt mit der Mainzer Mobilität eines der VDV- Mitglieder und ergänzt: "Wir haben mehrfach nachgewiesen, dass diese unnötige Belastung des ÖPNV auch zulasten seiner Attraktivität geht. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um die Verfügbarkeit von Personal. Während wir händeringend nach FahrerInnen suchen, stehen unsere Leute morgens in der leeren Werkstatt, weil alle irgendwie noch einsetzbaren Fahrzeuge unterwegs sein müssen, um das Schüler- und Pendleraufkommen zu bewältigen."
Auch der VCD begrüßt die bisher von Bund, Land, Kommunen und den Unternehmen unternommenen Initiativen zur Entlastung. Dennoch fordert er vom Land und den Schulen jetzt mehr Einsatz.
„Eine einfache Lösung gibt es nicht“, betont die VCD- Landesvorsitzende Dr. Helga Schmadel. „Aber wenn 2021 die Schulen wieder zum Präsenz- Unterricht zurückkehren, muss eine Lösung des auch ohne Corona bestehenden Problems erkennbar sein!“ Und weiter: "Der ÖPNV als wichtiger Baustein gegen den Klimawandel muss höhere Priorität bekommen als kaum nachvollziehbare Befindlichkeiten von Interessengruppen. Der Luxus des starren Schulbeginns morgens kostet uns alle immens viel Geld und verhindert, dass der ÖPNV insgesamt gestärkt und weiter entwickelt werden kann."
Rückfragen bitte an:
VCD Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. Korbgasse 11 55276 Oppenheim Tel + Fax 06133-4431 mobil: 0177-7974479 |