Rheinland-Pfalz

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Nach erfolgreicher Fahrt über die Eifelquerbahn: VCD fordert baldige Reaktivierung

Am vergangenen Wochenende fanden die ersten Fahrten über die Eifelquerbahn seit neun Jahren statt. Im Rahmen eines Pressetermins am Bahnhof Daun wurde die umgehende Reaktivierung der Eifelquerbahn gefordert. Möglich machen könnten dies im Landeshaushalt eingestellte Finanzmittel für stillgelegte Bahnstrecken.

Es ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang, wie er in Deutschland täglich stattfindet: Die Überführung von Schienenfahrzeugen in die Werkstatt. Unter normalen Umständen wäre davon kaum Notiz genommen worden. Doch in der Region Vulkaneifel ist seit der Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 noch lange keine Normalität eingekehrt. Auf mehr als 50 Kilometern wurden die Schienen der für die Region so wichtigen Eifelstrecke zwischen Trier und Köln zerstört, zahlreiche Bauwerke und Bahnübergänge müssen komplett erneuert oder umfangreich saniert werden.

Daher ist der jüngst erfolgte Abtransport von drei historischen Wagen über die stillgelegte Eifelquerbahn ein Hoffnungsschimmer für die Vulkaneifel. Nach mittlerweile neun Jahren ohne Betrieb galt die Strecke ohne den Neubau des wichtigen Brückenbauwerks über die Kyll bei Gerolstein als nicht durchgängig befahrbar und auch die Streckeneigentümerin, die bundeseigene Deutsche Bahn AG, schloss noch Ende Juli 2021 eine Nutzung der Eifelquerbahn kategorisch aus.

Bei der Neubewertung vor wenigen Wochen entpuppte sich der Zustand des Bauwerks erfreulicherweise als deutlich besser als zuvor angenommen. In dem neusten Gutachten ist nicht nur zu lesen, dass die Brücke im Rahmen der Überführungsfahrten sogar mit 30 km/h, anstatt der aktuell erlaubten 10 km/h, befahren werden darf. Auch der schwere Materialtransport ist nach einer Sanierung der beiden Stahlpfeiler möglich. Hierfür werden rund 100.000€ veranschlagt.

Der VCD Rheinland-Pfalz sieht hierin eine große Chance, die Infrastruktur in der Vulkaneifel nachhaltig zu stärken. „Heute sind die Entscheidungen für die Mobilität von morgen zu treffen“, so Dr. Rupert Röder, Vorsitzender des Landeserbands. „Nun gilt es, schnellstmöglich alle Akteure aus der Region, vom Land und der DB Netz AG an einen Tisch zu bringen und die Möglichkeit zur sofortigen Umsetzung der Eifelquerbahn-Reaktivierung auszuloten.“ Die nötigen Voraussetzungen für eine Reaktivierung lässt der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (ZSPNV-Nord) im Rahmen einer Nutzen-Kosten-Untersuchung gerade ermitteln.

Die Klimaziele im Verkehrssektor lassen sich ohne einen massiven Ausbau der Bahn nicht erreichen und dabei kommt dem ländlichen Raum ebenfalls eine große Bedeutung zu. Der Bund setzt nicht umsonst im Rahmen des reformierten Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes nahezu ausschließlich auf die Bahn.

 

Text: PM des Eifelquerbahn Verein u. Stellungnahme VCD RLP

 

Fotos der Eifelquerbahn (Fotos alle Eifelquerbahn e.V.)

  • Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karte_der_Eifelquerbahn.png
  • Eifelquerbahn e.V.

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