Rheinland-Pfalz

„Mainzer Sand“ darf nicht noch mehr geschädigt werden

„Weil der Autoverkehr, gleichgültig wie motorisiert, deutlich abnehmen muss, sind seit Jahrzehnten projektierte, mit Kapazitätsengpässen begründete Ausbauvorhaben im Straßennetz heute in aller Regel unbegründet.“

Dies führte Rupert Röder, Landesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclub (VCD) bei der Jahresversammlung zum aktuell wieder kontrovers diskutierten Verkehrsthema „A 643" aus. Der VCD als Teil der BI "Nix in den Mainzer Sand setzen" fordert, dass das Naturschutzgebiet nicht durch eine Verbreiterung der Autobahn noch weiter zurückgedrängt werden darf. Auf der Versammlung erklärte Röder aus Verkehrssicht dazu, dass der Umstieg auf elektrisch angetriebene Autos nur ein wichtiger Teilschritt der Verkehrswende sei, um die CO2-Emissionen zunächst zu halbieren. Die mit der Produktion und dem Betrieb verbundenen Emissionen seien jedoch auch bei E-Autos noch viel zu hoch, als dass bei Beibehaltung oder gar Vermehrung des derzeitigen Autoverkehrs die Klimaschutzziele am Ende zu erreichen wären. 

Im Anschluss an die Zusammenkunft führte der Biologe Helmut Ludewig von der BI die Teilnehmer und etliche weitere Interessierte in das an Mombach angrenzende Gebiet und informierte über das Naturdenkmal und seine Gefährdung durch den geplanten sechsspurigen Ausbau der A643 zwischen dem Autobahndreieck Mainz und der Schiersteiner Brücke. „Eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt findet sich hier in einer nach der Eiszeit entstandenen mitteleuropäischen Sanddünenlandschaft und hat hier ihr letztes Rückzugsgebiet“, mahnte Ludewig. Zugleich diene es in seiner Naturbelassenheit der Naherholung der Mainzerinnen und Mainzer.

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