Landesverband Rheinland-Pfalz
Papst Franziskus ist Geschichte, für uns Anlass einen Blick auf sein Verhältnis zum Auto zu werfen. Und auf die Versuchungen, denen er in diesem Feld ausgesetzt war. Ein Stichwort, das nahelegt, die Bibel aufzublättern.
Für die katholische Kirche ist der Papst Statthalter von Jesus auf Erden. In den Berichten zu Jesus' Werdegang steht, dass Jesus in der Wüste fastete und am 40 . Tag der Versucher kam. Dieser „zeigte ihm in einem einzigen Augenblick alle Reiche der Erde. Und er sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben [...] Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören.“ Jesus wies ihn ab: „Heb dich weg von mir, Satan“.
Der verstorbene Papst hat immerhin den Königsrang auf den Autoparaden der Welt in Gestalt eines Lamborghini-Sportwagen mit 600 PS und 300 km/h Spitze von dessen Herstellerfirma übergeben bekommen – blechern gewordener, angeblicher Traum der Männer. Doch Franziskus widerstand der PS-starken Versuchung. Er signierte das Auto und ließ es versteigern, das für 900.000 Euro einen neuen Besitzer fand (möge dieser damit weder sich noch andere in die Hölle oder den Himmel befördern). Das Geld stiftete Franziskus für humanitäre Zwecke.
Für seine Touren in den Volksmassen ritt der Papst dann zwar auch keinen Esel, sondern nutzte ein spezielles „Papamobil“. Das ist jetzt eine Spezialanfertigung eines gegen Anschläge gesicherten, seit 2024 elektrisch angetriebenen Mercedes-Geländewagen mit einem Kuppelaufbau, in dem er sich gut sichtbar durch die Menschenmenge fahren lassen konnte.
Im Vatikanstaat soll sich der Papst jedoch auch mit einem schon 30 Jahre lang gefahrenen R4 bewegt haben (s.o.), den er zu seiner Amtseinführung von einem alten Priester geschenkt erhielt, Spitzenleistung 30 PS, ein Auto der Armen, nach heutigen Maßstäben kaum mehr als ein Mopedauto. Aber genug, um in der Stadt von A nach B zu kommen, wenn man vier Räder braucht.
Auf seiner Amerikatour nutzte er einen für heutige Verhältnisse zurückhaltenden Wagen, einen Fiat 500L, ganz anders als die Staatsmannkarossen, die sonst beim Weißen Haus vorfahren. Der Deutschlandfunk zitiert Franziskus: „Es tut mir weh, wenn ich einen Priester, eine Schwester mit einem nagelneuen Auto sehe, das geht nicht. Das Auto ist nötig zum Arbeiten, für den Transport, aber nehmt doch ein bescheideneres Auto!“ [https://www.deutschlandfunkkultur.de/kleine-geschichte-des-papamobils-wie-der-papst-sich-100.html]
Der VCD hofft, dass auch der künftige Papst der Versuchung durch Prunk und Protz, durch aufwändige Technik als Selbstzweck widersteht, stattdessen als Vorbild für Umweltschutz und Bescheidenheit auch im Verkehrssektor einsteht.
(RR)