Rheinland-Pfalz

Landesverband Rheinland-Pfalz, Verkehrspolitik

Atomkraft(wagen) nein danke! - „Nachhaltig“ bei der Kernenergie ist nur ihre Zerstörungswirkung

Das abgebildete Auto ist nie wirklich gebaut worden. Das Modell aus dem Berliner Technikmuseum beruht auf einer Konzeptstudie der Ford Motor Company von 1958 für ein Elektroauto, das seinen Strom in einem eingebauten Mini-Kernreaktor erzeugt. Wäre die Vision der Ford-Automobilwerke realisiert worden, würden sich heute Millionen Mini-Fukushimas auf den Straßen bewegen. Statt mit Dieselabgasen und CO2-Anreicherung würden sie allerorts uns mit radioaktiver Verseuchung bedrohen.

 

[https://aktion.bund.net/eu-taxonomie – für alle, die direkt unterzeichnen möchten]

Sehr viel klüger als die aberwitzigen Ideen aus den 1950er Jahren von der unerschöpflichen atomaren Energie, mit der auch der Verkehr entfesselt würde, ist leider nicht, womit die Atomlobby  es derzeit auf die politische Agenda geschafft hat.

Unter Leitung der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) plant die EU-Kommission, Kernkraftwerke als klimafreundliche und daher nachhaltige Objekte in der sogenannten Taxonomie für Investitionen einzustufen und so für Finanzinvestoren (wieder) interessant zu machen. Damit würde vor allem die Atomstrategie Frankreichs unterstützt. Frankreich bezieht einen großen Teil seines Stroms aus derzeit 56 zivilen Reaktoren. Das Land plant darüber hinaus die Entwicklung von „Mini-Reaktoren“, die ein Zehntel bis ein Viertel der Leistung eines bisherigen Großreaktors hätten. Sie sollen in Serie gebaut werden; und würden die atomare Gefahr noch unkontrollierbarer und noch großflächiger verbreiten, fast wie bei der Vision vom Atomauto vor über 60 Jahren. Abgesehen von den allgegenwärtigen Risiken von Unfällen –  und abgesehen davon, dass der Bau von Kernkraftwerken aufgrund der Massen von benötigtem Beton und anderen Materials alles andere als CO2-sparsam ist –,  bleibt die Frage einer sicheren Entsorgung der radioaktiven Abfälle ungeklärt. Abfälle, die für Hunderttausende von Jahren lebensgefährlich bleiben.

In der Tat könnte mit dem Strom aus vielen Atomkraftwerken, wenn er fließen würde und Katastrophen vermieden würden, unsere heutige Form des Wirtschaftens und des Verkehrs trotz Klimakrise aufrechterhalten werden. Für Autos mit Elektroantrieb stünde viel Strom für die Wasserstoffproduktion und für das Laden von Batterien zur Verfügung; auch wenn er teurer wäre als der Strom, den Wind und Sonne günstig liefern. Was dann als „Nachhaltigkeit“ und „Zukunftsfähigkeit“ bei der Versorgung des elektrifizierten Verkehrs etikettiert wird, ist allerdings maximal zynisch. Den fragwürdigen Nutzen hätten heute „wir“ bzw. die einschlägigen Investoren. Nachhaltig im schlechtesten Sinn wäre die Gefahr. Auf eine unabsehbare Zukunft hin würden wir alle folgende Generationen der Menschen und die Umwelt mit den Risiken und den Schäden aus sogenannten endgelagerten Abfällen belasten.

Eine im positiven Sinn nachhaltige und zukunftsfähige Energiewirtschaft muss demgegenüber Hand in Hand mit einer ökologischen Wende der Mobilität gehen, für die der VCD streitet.

Der VCD Rheinland-Pfalz ruft deshalb zur Unterstützung einer Petition unserer Schwesterorganisation BUND an die EU-Kommission auf,  dass diese die geplante Einstufung von Atom- und Gaskraftwerk als nachhaltige Investitionen stoppt,

https://aktion.bund.net/eu-taxonomie

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