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Rheinland-Pfalz, Luftreinhaltung, Pressemitteilung
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Maßnahmen zur Luftverbesserung wichtiger denn je

Der Verkehrsclub Deutschland VCD, der in vielen Orten – wenn auch nicht in Mainz – gemeinsam mit der DUH (Deutsche Umwelthilfe) auf Einhaltung der Schadstoffnormen geklagt hat, nimmt Stellung zur aktuellen Debatte um eine Aufweichung der Maßnahmen gegen die Stickoxidbelastung der Stadtluft „wegen Corona“.

Dazu erklärt Dr. Helga Schmadel, Biologin und Vorsitzende des VCD Rheinhessen und Rheinland-Pfalz: „Die Corona-Krise muss eher Anlass sein, künftig noch mehr statt weniger für die Verminderung des NO2 in der Luft zu tun."

Alle wüssten, so Schmadel, dass die Covid-19-Erkrankung mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko bei Vorschädigungen des Herz- und Kreislaufsystems sowie der Atemorgane verbunden ist. „Das sind Schädigungen, die auch durch zu hohe Stickoxidbelastung der Luft verursacht werden.“

Die zur Zeit geäußerten Forderungen, aus wirtschaftlichen Gründen Maßnahmen zur Verminderung der NO2- Belastung zu unterlassen, seien daher völlig fehl am Platz. Zumal die neue Krankheit, auch wenn es im Laufe der nächsten Monate gelänge, die Erkrankungsraten zu begrenzen, bis zu einer Durchimpfung der Bevölkerung immer wieder auftreten könne. Schmadel räumt ein, dass Einschränkungen bei der Nutzung älterer Dieselfahrzeuge eine große soziale Ungerechtigkeit darstellen. „Doch das erhöhte Krankheits- und letztlich Todesrisiko durch die Luftbelastung ist ebenfalls sozial sehr ungerecht verteilt“, mahnt Schmadel. Es treffe z.B. an der Rheinachse eher die Menschen, die in den preisgünstigen, oft sozial geförderten Wohnraum einziehen, der näher an der Straße liegt als die hochpreisigen Wohnungen. Die Stadt habe enorme Anstrengungen unternommen und viele Maßnahmen ergriffen, um ein ungerechtes Dieselfahrverbot abzuwenden. Aber wenn diese nicht reichten, „muss die Gesundheit das oberste Ziel sein und es muss für die längst überfällige Einhaltung der Grenzwerte gesorgt werden“.

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