Rheinland-Pfalz

Bahn & Bus, Verkehrsplanung, Pressemitteilung
Rheinhessen

Neuer Fahrplan seit 11. 12. 2016: auch im Umland Licht, dennoch viel Schatten

Seit dem 11. Dezember verkehrt die Straßenbahn nach Mainz- Lerchenberg. Das Liniennetz in Mainz und dem Umland wurde angepasst, mit Auswirkungen bis zur VG Nieder-Olm. Kreis und Kommunen sind verantwortlich für die neuen Busverkehre außerhalb Mainz, die im Kreistag am 7. Oktober 2016 beschlossen wurden.

Der ÖPNV- Verein zeigt sich sehr erfreut, dass Kreis und Gemeinden erstmals in größerem Umfang Zuschüsse an die beiden örtlich tätigen Unternehmen bezahlen. Leider sind aber die Neuerungen überwiegend wenig attraktiv, was den Verein zu harscher Kritik veranlasst."Chaos und Fehlplanung kennzeichnen die aktuelle Situation", so Walter Nepelius. "Als wohl krassestes Beispiel sei die Linie 66 genannt, für deren Verlängerung über das Nieder-Olmer Gewerbegebiet hinaus sich auch der ÖPNV- Verein schon seit mehr als 3 Jahren eingesetzt hatte, aber in ganz anderer Linienführung und Taktung." Es gab einen Vorschlag mit 2 Linienästen: Statt in Essenheim eine (total überflüssige) 3. Route einzurichten, sollte der Bus ab dem Selztalcenter die Linie 75 ersetzen, mit einem Ast direkt nach Essenheim und dem anderenüber Stadecken. An der neuen Route in Essenheim sind die Haltestellen kaum anfahrbar, weil schlecht geplant, sie ist 'gespickt' mit Aufpflasterungen, und es gab auch schon Probleme bei der Begegnung mit Bussen der anderen Linien; der Bus 66 wird auch hier nicht angenommen.

Im weiteren Verlauf sollte er nur Ober-Olm bedienen und dann auf kurzem Weg zur Straßenbahn- Endhaltestelle am Lerchenberg fahren. Der Umweg über Klein Winternheim ist abschreckend und nutzlos, was sich auch hier in der 'Besetzung' der Busse zeigt (außer dem Fahrer meistens niemand). "Schade um das Geld, das hier von den Kommunen ausgegeben wird", sagt der Vorsitzende Emil Weichlein. "Der Verein arbeitet seit 2 Jahren an einer planbaren und stetigen ÖPNV-Finanzierung, hat deshalb mit den Landtagsfraktionen und kommunalen Spitzenverbänden gesprochen; er will aber nicht, dass das Geld der Bürger auf diese Weise 'verbraten' wird."

"Die mehrfach vom Kreis zugesagte Beteiligung der Fahrgastvertreter an der Planung fand leider nicht statt. Das Ergebnis ist nicht akzeptabel und sollte schnellstens revidiert und in ein besseres Angebot überführt werden", führt Nepelius auch im Namen des Verkehrsclub Deutschland (VCD), der sich parallel zu den Änderungen in Mainz äußert, weiter aus. "Die von der MVG Mainz vorgenommenen Festlegungen kann der ÖPNV- Verein zwar nachvollziehen, aber dennoch nicht vollkommen mittragen. Es sollte eine den bisherigen Vorschlägen des Vereins nahe Lösung umgesetzt werden", meint Emil Weichlein abschließend.

gemeinsame Presseerklärung des Verein zur Förderung des ÖPNV in Rheinhessen und VCD e.V.

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