Rheinland-Pfalz

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Rheinhessen

Der Rhein muss kein Hindernis sein!

PRO BAHN , Pro Bahn & Bus und VCD für mehr Mobilität zwischen Rheinhessen und dem Landkreis Groß-Gerau

Der Klimagipfel in Paris ist zu Ende, das Jahr 2015 ebenfalls: Ein günstiger Zeitpunkt, um neue Vorsätze zu fassen. Zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs möchten die Fahrgastverbände PRO BAHN Starkenburg, Pro Bahn & Bus Südhessen sowie der VCD-Kreisverband Rheinhessen an die Vision des bedauerlicherweise vor drei Monaten verstorbenen Guntersblumer Bürgermeisters Reiner Schmitt erinnern: Eine Bahnverbindung zwischen Rheinhessen und Rhein/Main mithilfe einer Rheinquerung zwischen Nierstein und Guntersblum („Rheinbrücke für Autos und Bahn?“, Allgemeine Zeitung, 15.9.2015“).
Nur ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr gewährleistet eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen und die Umsetzung von Klimazielen im Verkehrsbereich. Neben einer Rheinbrücke mit Bahnverbindung könnten bereits jetzt die vorhandenen Verkehrsverbindungen besser ausgestaltet werden. So befürworten die drei Verbände für Rheinhessen und den Landkreis Groß-Gerau eine kurzfristig machbare durchgehende Busverbindung von Nierstein zum Bahnkreuz Groß-Gerau bzw. direkt nach Darmstadt. Bereits in der Stellungnahme zum derzeit in Bearbeitung befindlichen Nahverkehrsplan des Kreises Groß-Gerau forderte PRO BAHN, die die kreisübergreifenden Verbindungen – unter anderem in Richtung Rheinhessen – zu verbessern.
Konkret sollte es ein bequemes Busangebot von Nierstein über die Fähre am Kornsand geben. Über Groß-Gerau bzw. Dornheim könnte man so mit der Bahn auch Darmstadt und Frankfurt erreichen. Die lokalen Verkehrsangebote würden sich durch eine solche Verbindung erheblich verbessern.
Folgende Linienführungen bieten sich an:
>> Die heutige Buslinie 25 (Geinsheim – Hessenaue – Kornsand) könnte ab Bahnhof Nierstein täglich über Wallerstädten zu den beiden Bahnhöfen in der Kreisstadt Groß-Gerau fahren. Dort erfolgen Anschlüsse an die Main-Rhein-Bahn und Riedbahn. Für diese Option benötigt man ein zusätzliches Fahrzeug.
>> Eine Durchbindung der Linie 46 von Griesheim kommend über Geinsheim hinaus nach Nierstein schafft eine direkte Busverbindung Richtung Darmstadt. Möglich sind außerdem Anschlüsse an die S-Bahn Linie 7 in Dornheim mit ca. 8-10 Minuten Übergangszeit, wenn man den Busfahrplan und die Linienführung dort etwas modifiziert. Auch diese Variante benötigte ein zusätzliches Fahrzeug. Um lästiges Umsteigen zu vermeiden, sollte zum Überqueren des Rheins der Bus mit den Fahrgästen die Fähre nutzen. In diesem Zusammenhang könnte auch das Angebot der Linie 662 (Nierstein – Undenheim) mit einer rheinquerenden Buslinie kombiniert werden, sodass eine direkte durchgehende Verbindung von Undenheim über Nierstein in Richtung Darmstadt und mit Umstieg nach Frankfurt geschaffen werden würde. Am besten sollte eine solche Buslinie jedoch bereits in Wörrstadt beginnen, um eine Fahrtmöglichkeit zwischen Wörrstadt und Nierstein über die B420 zu schaffen, wie sie
in der Vergangenheit bereits im Gespräch war.

Ebenso sollte das Übersetzen mit der Fähre in die Verbundtarife der beiden Verkehrsverbünde RNN und RMV integriert werden, um unattraktive Zuschläge zu vermeiden. Ein Vorbild ist die Fährverbindung zwischen Mannheim und Altrip, wo die Buslinie 98 den Rhein überquert; dort nutzt der Bus-Fahrgast zuschlagsfrei die Fähre. Darüber hinaus ist eine solche integrierte ÖPNV-Verbindung ebentuell auch für die Fähre Gernsheim möglich.
Eine unvoreingenommene Prüfung dieser Vorschläge wäre ein wichtiger Schritt für mehr umweltfreundliche Mobilität in Rheinhessen und ein erfreulicher Beleg für Kooperation der Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen.

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