Rheinland-Pfalz

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Rheinhessen

Alternative Verkehrskonzepte fördern und nicht auf einzelne Dieselfahrer schimpfen!

Mainz. Der VCD (der ökologische Verkehrsclub Deutschland) Rheinhessen begrüßt die bisher von der Kommune unternommenen Initiativen zur Luftreinhaltung – wie die Einführung einer Umweltzone und den Ausbau des Straßenbahnnetzes. Dennoch fordert er Stadtleitung wie auch die Opposition auf, alternative Verkehrskonzepte für eine gesunde Stadtluft zu entwickeln und durchzusetzen.

Spätestens seit dem VW-Skandal ist das Thema in den Medien wieder omnipräsent: Feinstaub und Stickoxide wirken sich negativ auf den Menschen aus. Gerade das Rhein-Main-Gebiet mit seinem immensen Verkehrsaufkommen auf der Straße, dem Rhein und in der Luft ist ein Hotspot von Lärm, Feinstaub und giftigen Gasen - soweit die unumstrittenen Fakten. Doch wie kann die Situation für die hier lebenden Menschen endlich verbessert werden? "Eine einfache Lösung gibt es nicht", betont die VCD-Landesvorsitzende Dr. Helga Schmadel. "Das darf den Politikern und der Autoindustrie jedoch nicht als Ausrede dienen!"

Die häufige Überschreitung der Grenzwerte erfordere dringend verbindlichere und konkretere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität. "Die Kommunen müssen beispielsweise dafür sorgen, dass Busse und Fahrzeuge der Städte dieselfrei fahren." Es wäre nur angemessen,wenn die Finanzierung durch Schadenersatzleistungen der Autohersteller erfolgt, die systematisch die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide unterlaufen und damit das Problem für die Städte erst geschaffen haben. Und auch die blaue Plakette kann bei der Umsetzung hilfreich sein, da sie die Autoindustrie für die Zukunft in die Pflicht nimmt. Diese Weiterentwicklung der Umweltzone gibt den betroffenen Kommunen die Möglichkeit, effektive Maßnahmen gegen die auftretenden Überschreitungen umzusetzen. Die blaue Plakette würde den nötigen Druck auf die Autohersteller ausüben, endlich saubere und effiziente Autos zu bauen.

Zuletzt könne der offizielle Appell zu Autoverzicht bei Feinstaubalarm, wie in Stuttgart bereits praktiziert, punktuell bei akuter Überschreitung der Werte sinnvoll sein. "Uns ist bewusst, dass es Menschen gibt, die noch nicht auf ihr Auto verzichten können und wir schimpfen auch nicht auf einzelne Dieselfahrer", erläutert Dr. Schmadel die Position des VCD. "Vielmehr fordern wir ein generelles Umdenken und setzen uns ein für multimodalen Verkehr." Besonders in großen Städten, dazu gehört auch Mainz, ist es möglich, auf Rad, Bus, Bahn und Carsharing zu setzen und das Verkehrsmittel der jeweiligen Situation anzupassen- nicht umgekehrt. "Denn auch wenn rund ein Drittel aller in Mainz angemeldeten Wagen Diesel-Autos sind und diese lange Zeit vom Staat gefördert wurden, darf nicht vergessen werden, dass die Gesundheit immer noch unser wichtigstes Gut ist!" Der VCD setzt sich bereits seit 1986 für lebenswertere Städte und die Verkehrswende ein.

Rückfragen bitte an: VCD Kreisverband Rheinhessen e.V. Vors. Dr. Helga Schmadel Pfaugasse 1155276 Oppenheim Tel + Fax 06133-4431 mobil: 0177-7974479

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