Rheinland-Pfalz

Landesverband Rheinland-Pfalz, Bahn & Bus

Signale zum Fahrplanwechsel falsch gestellt

Schlechte Nachrichten für Fahrgäste und den Klimaschutz zum Jahresende: Jetzt kassiert auch der Rhein Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) die beliebten Faltpläne für Einzelstrecken ein.

 

„Das ist natürlich alles andere als fahrgastfreundlich“, ärgert sich Dr. Helga Schmadel, Vorsitzende des VCD Kreisverbands Rheinhessen. „Ich kenne viele Menschen, auch Smartphone-affine, die diese Faltpläne ‚für die Hosentasche‘ gerne und häufig genutzt haben.“ Denn sie sind nicht nur klein, handlich und übersichtlich, sondern unabhängig vom Internet rasch und leicht verwendbar. Schmadel weist auf den Widerspruch zu den Bekundungen zur Bedeutung des ÖPNV hin: „Mit dieser Maßnahme werden die Zugangshürden zum Fahren mit Bussen und Bahnen, das angeblich alle aus Klimaschutzgründen fördern wollen, erhöht statt gesenkt.

Vermutlich werden die Faltpläne im Hinblick auf die Digitalisierung aller Angebote eingespart. Beim Konkurrenten VLEXX werden die handlichen Reisebegleiter schon seit Ende 2020 nicht mehr zur Verfügung gestellt. „Wir fordern, dass die Faltpläne wieder aufgelegt werden, da ein ausschließlich digitales Fahrplanangebot nicht per se nutzerfreundlich und erst recht nicht inklusiv ist“, erläutert Schmadel.

Auch die angekündigte Fahrpreiserhöhung im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) beobachtet der VCD mit Unmut. Zum 1. Januar 2022 steigt der Preis für eine Einzelfahrkarte auf drei Euro. „Dies ist nicht nur unsozial (denn wen betrifft es?), es konterkariert die Bestrebungen für eine umweltfreundliche Verkehrswende“, so Rupert Röder (Landesverband VCD). „Wie sollen Gelegenheitsnutzer zum Umstieg auf den ÖPNV motiviert werde, wenn die ‚Einstiegstickets‘, Tickets für einzelne Fahrten, viel teurer erscheinen, als wieder ins Auto zu steigen?“ So wird es nichts mit dem Klimaschutz im Verkehr, ist das frustrierte Fazit der VCD-Vorständler.

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