Rheinland-Pfalz

Verkehrswende Bad Kreuznach

Fahrradparkhaus in Bad Kreuznach wird immer besser genutzt

Seit zwei Jahren in Betrieb, wird das große Fahrradparkhaus, das in Bad Kreuznach nach langer Planungszeit errichtet wurde, immer besser von den Menschen angenommen. Bei der offiziellen Vorstellung des Parkhauses wurde die Bedeutung von attraktiven Parkhäusern an einem Bahnhof als "Mobilitäts-Hubs" hervorgehoben.

Staatssekretär Erwin Manz (Landesklimaschutzministerium) erklärte in seinem Grußwort, wie wichtig attraktive Fahrradparkhäuser an einem Bahnhof als "Mobilitäts-Hubs" sind. So werden Umsteigestationen genannt für alle, die mit dem Rad ankommen und weiter zum Beispiel mit dem Zug zur Arbeit fahren. Am Morgen können die Menschen ihr Fahrrad oder Pedelec zur sicheren Verwahrung bringen, um es am Abend in einer auch gefühlt sicheren Umgebung für die Fahrt nach Hause abzuholen. Bei Bedarf ist der Akku dann frisch geladen und, wenn wie in Bad Kreuznach im Parkhaus auch eine Werkstatt ihr Domizil hat, das Fahrrad sogar instandgesetzt.

Rupert Röder, VCD Landesvorsitzender, zeigte in seinem Grußwort die Reichweite des Konzepts des sogenannten "intermodalen" Verkehrs, also des Umstiegs zwischen Rad oder Pedelec und dem ÖPNV, insbesondere der Bahn, nochmal auf. Dabei verwies er auf eine Studie der TU Kaiserslautern, nach der 87 Prozent der rheinland-pfälzischen Bevölkerung im Radius von höchstens 8 km zu existierenden Bahnhalten wohnen. Diese Entfernung sei, so Röder, als erstes Teilstück einer Fahrt zur Arbeit mit dem Pedelec auch im hügeligen Land gut zu bewältigen. Benötigt würden dann "nur" gute Fahrradabstellanlagen, wie jetzt in Bad Kreuznach, gute Wege zur Bahnstation und die intensive Bedienung der existierenden Bahnstrecken. Damit sei der Umwelt gedient und zugleich profitiere die eigene Gesundheit enorm.

Ökologische Bauweise

Auch die Bauweise des Parkhauses hat sich ein Öko-Lob verdient. Das Architektenbüro, das den Wettbewerb für die Planung und Betreuung des Hauses gewonnen hatte, verwies in einem eigenen Beitrag auf der Veranstaltung nicht nur auf die harmonische Einbindung des Bauwerks in die Umgebung, sondern auch auf die komplette Ausführung in Holzständerbauweise. Bereits Staatssekretär Mainz erwähnte es, als Chef des Landesforstbetriebs doppelt interessiert: Beim Bauprozess mit Holz wird wenig CO2 freigesetzt, aber sehr viel im Holz gebundenes CO2 für lange Zeit der Atmosphäre entzogen.

Derzeit bietet das Fahrradparkhaus 230 Abstellplätze. Erweiterungsmöglichkeiten auf bis zu 700 Plätze sind verfügbar. Neben dem Fahrradladen ist auch eine Station für das Leihen von Mieträder und E-Carsharing integriert. Planung und Bau des rund 3,5 Millionen Euro teuren Projekts dauerten von 2016 bis 2020. Die Preise für das bewachte Parken liegen derzeit zwischen 0,50 € pro Tag und 150 € pro Jahr im extra gesicherten VIB (very important bike)-Bereich.

Zahlreiche Fördermöglichkeiten für Kommunen

Als Motor für das Vorankommen des Parkhausprojekts präsentierte sich die Bahntochter Station & Service, die die Bedeutung guter Abstellplätze an den Bahnstatione kennt. Ein wichtiger Hinweis für interessierte Komunen: Durch die Kombinierbarkeit verschiedener Förderprogramme lassen sich für Fahrradparkhäuser, aber auch andere Abstellanlagen an Bahnhöfen Förderquoten von über 90 Prozent erzielen. Umfangreiche Beratung und Information, auch zu den Fördermöglichkeiten, bietet die Deutsche Bahn mit ihrer Infostelle zum Fahrradparken am Bahnhof. Zusätzlich können kommunale Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz Fördermittel für Fahrradabstellanlagen über das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation, kurz KIPKI beantragen.

zurück