Rheinland-Pfalz

Landesverband Rheinland-Pfalz

Die Zeit zu handeln ist jetzt!

Gedanken nach der Wahl

Das Ergebnis der Bundestagswahl, auch wenn es nicht wirklich überraschend ausfiel, schmerzt alle, die für die ökologische, klimaschutzorientierte, nachhaltige Neuausrichtung der Gesellschaft arbeiten.

Und jetzt bekommen Politiker (Frauen sind tatsächlich keine dabei) den Regierungsauftrag, die den Klimaschutz warten lassen oder sich gleich dem amerikanischen Dealmaker anschließen wollen und auf Teufel komm raus nichts anderes anstreben, als einigen wenigen Reichen Profite zu garantieren.

Doch die Physik dealt nicht mit uns. Sie lässt sich durch Slogans von Technologieoffenheit und Wirtschaftsförderung nicht davon abhalten, dass bei unveränderten Bedingungen eine globale Erwärmung mit katastrophalen Folgen für, physikalisch gesehen, Nebensächliches wie unseren Planeten und die Menschheit eintritt.

Der BUND, die Umweltschutzorganisation, mit der wir oft kooperieren, ruft deshalb auf, jetzt nicht auf bessere Zeiten und klimafreundlichere Wahlergebnisse zu warten:

Wir haben keine vier Jahre Zeit – wir handeln jetzt!

Dem schließen wir uns an.

Keine Zeit mehr abzuwarten

Wir waren, das ist bitter zu konstatieren, in den letzten Jahren nicht hinreichend erfolgreich darin, aufzuzeigen, dass die sogenannten Konservativen mit ihrer Technologie- und Wirtschaftspolitik uns immer weiter auf den Weg schicken wollen, der die Erde und das Land ruiniert. Das liegt auch daran, dass mächtige Unternehmen und Medien und Medienunternehmen, wenn es ihnen in ihre von kurzsichtigen Interessen getriebenen Pläne passt, alles, bis hin zu eindeutigen Erkenntnissen der Wissenschaft, verdrehen, verbergen und verleugnen. (vgl. Dokument in unserem Artikel)

Wir sind deshalb gefordert, in den nächsten Jahren noch ideenreicher, aktiver, konzentrierter zu werden bei dem – in unserer Gesellschaft anders als etwa in Russland – noch möglichem Handeln.

Das fängt bei Gesprächen in unserem jeweiligem Umfeld an, bei Gesprächen, insbesondere auch außerhalb der Blase, in der wir uns mit uns selbst beschäftigen, ohne etwas zu verändern.

Ja, auch die lange Jahre fast verpönte formelle Betätigung in Strukturen, in Gruppen, Organisationen, Vereinen, Parteien muss wieder (aber ohne Verharren in Selbstbeschäftigung!) genutzt werden, um Diskussion, Aktion und Einflussnahme zu intensivieren. Ohne auch ein bisschen Anecken, ohne dabei sich in eine schlichte Meckerecke zu stellen, geht nichts voran.

Die Macht der Megakonzerne und der Staaten, die für sie handeln, ist immer noch die Macht, die wir persönlich und als Staat ihnen gegeben haben. Immer noch folgen wir viel zu viel ihren Marketingstrategien, richten uns mit ihren Lügen gemütlich ein, machen uns aus Bequemlichkeit von ihren Rohstoffen und Technologien abhängig. Daran lässt sich arbeiten.

Aktiv werden ist wichtiger denn je

Manche der Statements von Öko-Organisationen nach den Wahlen schließen mit einem Stichwort der Zuversicht, dass wir mit mehr Tatkraft und Tatwitz am Ende erfolgreich sein werden. Vielleicht ist das optimistischer als der Weltlage angemessen. Irgendwie klingt da der Sound des, so oft bitter enttäuschten, Klassikers, „die Internationale … erkämpft das Menschenrecht“.

Man kann sich aber auch auf das beziehen, was als kategorischer Imperativ der Ethik formuliert wurde: Wir werden aktiv, weil das die einzige Möglichkeit ist, sich selbst anschauen zu können, auch mit dem Blick künftiger Generationen sich im Spiegel sehen zu wollen.

Ganz heruntergebrochen: Seien wir mit Ideenreichtum, Engagement und im Verbund mit anderen Menschen, aktiv. Last but not least für die Mobilitätswende. Es ist nötiger denn je, trotz bzw. wegen des sich gerade verstärkenden Gegenwindes.

Auf zwei Möglichkeiten, jetzt bald konkret voranzukommen und sich mit Rüstzeug zu versehen, sei hier nochmals hingewiesen:

  • Die jetzt digitale VCD-Akademie bietet (kostenlos für VCD-Mitgieder) Raum zum Austausch und zur Weiterbildung. Das Themenspektrum ist weit gefächert.
  • Bei unserer diesjährigen Mitgliederversammlung am Samstag, 12. April, in Bingen wollen wir mit Euch die Grundlagen unseres Engagements für nachhaltige Mobilität in Rheinland-Pfalz voranbringen. Im Stadtteilzentrum ZWOZWO beginnen wir um 11:00 Uhr mit Workshops, bei denen wir unsere Erfahrungen und Wissen miteinander teilen. 

(RR, CB)

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