Rheinland-Pfalz

Mittelrhein
Mittelrhein

VCD Mittelrhein fordert sofortige und endgültige Aufgabe der Nordtangente Metternich

Trotz zahlreicher Beschlüsse und Bekundungen zum Klimaschutz soll in Koblenz eine völlig unzeitgemäße und höchst problematische Planung aus dem letzten Jahrhundert wieder aktiviert werden: die sogenannte Nordtangente Metternich.

Durch eine nachträgliche Aufnahme in den Flächennutzungsplan-Entwurf rückt der Bau wieder auf die verkehrspolitische und -planerische Agenda der Stadt Koblenz. Der VCD Mittelrhein positioniert sich klar gegen einen möglichen Bau der Nordtangente Metternich, widerspricht er doch dem von der Stadt beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan (VEP 2030), seinen Zielen und Szenarien. „Zudem erschüttert die Wiederaufnahme die Vertrauenswürdigkeit verkehrspolitischer Planungen in Koblenz“, so Uwe Lütge, Vorstandsmitglied des VCD Mittelrhein.

Dabei ist die Motivation zur „Wiederausgrabung“ des Neubaus der Ost-West-Achse nördlich von Metternich durchaus achtbar: Die Trierer/ Mayener Straße in Metternich/ Lützel soll vom Autoverkehr entlastet werden. Allerdings gibt es nur ziemlich wenig echten Durchgangsverkehr, da es schon zwei Ortsumgehungen gibt: großräumig die A 48 sowie die Ost-West-Achse ‘Im Metternicher Feld - Metternicher Weg’ für Koblenzer, Bassenheimer und Ochtendunger. Die meisten Autofahrten auf der B 416 Metternich - Lützel beginnen und enden somit dort oder in einem anderen Koblenzer Stadtteil.

Ein Nordtangenten-Ergänzungsbau wird voraussichtlich genauso wenig wie die „Nordentlastung“ zu merklichen Minderungen des Kfz-Aufkommens auf der Trierer/ Mayener Straße führen. „Entlastungen werden nur erreicht, wenn dort Maßnahmen umgesetzt werden, die Durchgangsverkehr unterbinden oder zumindest unattraktiv machen“, so Uwe Lütge. Vielmehr würde sie auch Rübenach Mehrverkehr bescheren. „Benötigt werden daher intelligente Lösungen, ganz sicher jedoch keine Baggerschneisen mit Dämmen, Einschnitten, Brücken.“ Die bestehende Ost-West-Achse durchs Metternicher Feld könne hingegen mit weit geringerem, vertretbarem Aufwand ertüchtigt werden (Kreuzungsoptimierung beim Bundeswehrzentralkrankenhaus, Neuregelung des Parkens und der Grundstückszufahrten).

Diese leichter herzurichtende Variante zu nutzen erspart nebenbei eine Eisenbahnbrücke samt Straßentieferlegung, um die Bahntrasse Koblenz-Lützel – Bassenheim möglichst zeitnah zu reaktivieren. Die Anbindung der knapp 20.000 Anwohner an den SPNV und damit an die klimafreundliche Mobilität muss als vorrangige Maßnahme durchgeführt werden.

(cb)

zurück