Rheinland-Pfalz

Güterverkehr, Bahn & Bus
Mittelrhein

Stadt soll mehr Verkehr auf Schiene bringen

Die Stadt Koblenz soll die stillgelegte Bahnstrecke Koblenz–Güterverkehrszentrum sichern sowie einen Personen- und Güterverkehr einrichten. Das fordern der BUND, der ökologische Verkehrsclub (VCD) und der Fahrgastverband Pro Bahn.

Die Verbände lenken den Blick auf die Diesel-Diskussion und auf den weiter wachsenden Lkw-Verkehr. Sie appellieren an die Stadt und die kommunalpolitischen Mandatsträger, eine möglichst flächenhafte Schienenanbindung sicherzustellen. „Es geht zuallererst darum, den Bestand zu erhalten, damit eine Wiederinbetriebnahme möglich bleibt“, erläutert Martin Mendel, stellvertretender Landesvorsitzender von Pro Bahn. Hier habe die Stadtverwaltung genau das Gegenteil zum Ziel: Sie will die stillgelegte Strecke Koblenz–Metternich–Rübenach–Bassenheim entwidmen, heißt es in der Pressemitteilung. Doch an dieser Strecke liegen große Gewerbebetriebe, die bisher ausschließlich per Lkw angefahren werden und künftig mit der Bahn beliefert werden könnten, geben die Verbände zu bedenken.

Egbert Bialk (BUND) weist darauf hin, dass die Rübenacher und Metternicher in einer knappen Viertelstunde mit der Bahn bis zum Haltepunkt Koblenz-Stadtmitte fahren könnten: „Die angestrebte Entwidmung geht völlig in die falsche Richtung und muss daher aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes unterbleiben.“ Der von vielen Anwohnern gewünschte Radweg soll dennoch kommen, jedoch nicht auf der Bahntrasse. Rolf Bartolomae (VCD) erläutert: „Beispielsweise als Verbindung über vorhandene Wirtschaftswege ist der Radweg deutlich günstiger und schneller umzusetzen, als auf der Bahntrasse. Ein Entwidmungsverfahren kann außerdem Jahrzehnte dauern, wie die Prümer leidlich erfahren müssen.“

Rhein Zeitung – 24.03.2018

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