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Parkgebühren nach PKW-Größe

Koblenz verteuert das Bewohnerparken ab dem 1. März 2024. Die Höhe der Gebühr richtet sich zukünftig nach der tatsächlich in Anspruch genommenen Straßenfläche.

Ab dem 1. März gilt in Koblenz eine neue Formel zur Berechnung der Kosten des Bewohnerparkens. Statt der bisher jährlich fälligen 30,70 € wird nun eine individuelle Gebühr abhängig von der Autogröße errechnet. Diese ergibt sich aus der Länge des Autos mal Breite des Autos mal 45 Cent mal 52 Wochen. Dazu gibt es ein Minimum an Gebühren von 100 € und ein Maximum von 300 €.

„Daraus ergeben sich Tageswerte von gut 0,27 €/Tag bis 0,82 €/Tag, was angesichts der Herstellungs- und Unterhaltungskosten der Straßeninfrastruktur, immer noch fast wie geschenkt wirkt“, kommentiert Uwe Lütge vom VCD Kreisverband Mittelrhein. Einen erklecklichen Anteil der Kosten trage weiterhin die Allgemeinheit.

Dennoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung: Für die bislang erhobenen Bewohnerpark-Gebühren von 30,70 € können Autofahrende beispielsweise im Innenstadtbereich lediglich rund 20 Stunden an einem Parkautomaten parken.

„Der Platz in Städten wird immer knapper, während Autos immer größer werden und immer mehr Fläche in Anspruch nehmen“, sagt Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des ökologischen Verkehrsclubs VCD. Viele PKWs sind heute breiter als das Parkstandbreitenmaß von 2 Meter, was bei vielen engeren Straßenbreiten zu Lasten des Radverkehrs geht. Der Radverkehr wird in der Folge oft mit zu geringem Seitenabstand überholt und/oder fühlt sich nach rechts gedrängt.

PKWs stünden im Schnitt außerdem rund 23 Stunden am Tag herum und „blockieren wertvollen Raum oft zum Spottpreis“. Die Kosten für den belegten Parkraum an die Fahrzeuggröße anzupassen, „ist daher folgerichtig“, meint Müller-Görnert.

Rheinland-Pfalz hat mit einer eigenen Landesverordnung den Kommunen ermöglicht, entsprechende eigene Rechtsverordnungen zu erlassen, wovon die Stadtverwaltung Koblenz nunmehr Gebrauch macht.  Dass aber selbst der örtliche ADAC die Gebührenerhöhung nachvollziehen kann, lässt darauf schließen, dass die Preise tatsächlich noch viel zu niedrig sind …

Zur offiziellen Mitteilung der Stadt Koblenz

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