Rheinland-Pfalz

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Mittelrhein

Mehr Linien, dichtere Taktungen, günstigere Tagespreise

Mit dem neuen Nahverkehrsplan hat die Stadt Koblenz als Aufgabenträgerin verbindliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung des ÖPNV in Koblenz erstellt. Der Fahrplan des neuen Liniennetzes, das im Dezember 2020 in Kraft trat, folgt dem Prinzip des Rheinland-Pfalz-Taktes erstmals auch im Busverkehr – das wirkt sich positiv auf den Stadtverkehr aus.

Der VCD möchte Ihnen die wichtigsten Neuerungen und Verbesserungen in diesem Beitrag vorstellen:

Linienübergreifend wurde der Zentralplatz als Hauptverknüpfungspunkt für die meisten Linien im Stadtnetz jeweils zu den Minuten 00, 15, 30 und 45 festgelegt. Verlängerte Umsteigezeit 4 Minuten

  • Die meisten Hauptlinien verkehren täglich abends ca. 2 Stunden länger im 30-Minuten-Takt (bis ca. 23:00 Uhr)
  • Einführung neuer Nacht- und Nebenlinien (N-Linien) ab und bis Zentralplatz, Abfahrt täglich ab ca. 23:30 Uhr, am Wochenende stündlich ab ca. 23:30 bis 3:30 Uhr (zzt. wg. Pandemie-Lage Betriebsschluss täglich gegen 0:30 Uhr)
  • Zusätzliche Frühfahrten am Sonntagmorgen mit den N-Linien zwischen ca. 6:00 und 9:00 Uhr
  • Es verkehren auch die Linie 8 zu allen Nacht- und Nebenzeiten und die Linie 7 am frühen Sonntagmorgen (auf gleichem Linienweg wie tagsüber)

Neuerungen im Liniennetz

Auch bei den einzelnen Linien wurden zahlreiche kleine und größere Neuerungen eingeführt. Generell sind alle Stadtteile besser an die Innenstadt angebunden und auch die Taktung wurde bei vielen Linien verdichtet. Zusätzlich wurden einige neue Linien eingeführt, wie bspw. die Linie 26 zwischen Pfaffendorf, Ehrenbreitstein, Asterstein, Pfaffendorfer Höhe und Horchheimer Höhe oder die Linie 27, welche Rübenach, Bubenheim, Globus und Gewerbegebiet B9 sowie Kesselheim verbindet.

  • Linie 12 wurde über Neuendorf und Wallersheim bis Kesselheim verlängert (Mo-Sa im 30-Minuten-Takt)
  • Linie 3/13 hat einen neuen Linienverlauf zwischen Hauptbahnhof und Löhr-Center über Markenbildchenweg, Rhein-Mosel-Halle, Stadttheater und Zentralplatz (täglich im 30-Minuten-Takt)
  • Linie 3/13 verkehrt sonntags häufiger nach Güls (ab mittags im 30-Minuten-Takt statt bisher alle 60 Minuten)
  • Linie 4/14 verkehrt häufiger zur Uni und nach Metternich (Mo-Fr 15-Minuten-Takt statt bisher alle 30 Minuten der alten Linie 20)
  • Linie 14 bindet nun auch den Industriepark A61 mit an (Mo-Fr im 60-Minuten-Takt)
  • Linie 5/15 verkehrt häufiger nach Asterstein (Mo-Fr 15-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten, ansonsten täglich im 30-Minuten-Takt statt alle 30 bzw. 60 Minuten der alten Linie 27)
  • Linie 6/16 wurde abends und am Wochenende über Moselweiß bis Uni Metternich verlängert (zu Zeiten, wenn die Linie 4/14 nicht fährt)
  • Linie 9/19 verkehrt häufiger nach Niederberg und Immendorf (Mo-Sa im 15-Minuten-Takt statt bisher alle 30 Minuten)
  • Zusätzlich wird die Niederberger Höhe alle 30 Minuten bedient (Mo-Sa im Wechsel mit dem Arenberger Ortskern sowie abends und sonntags als Stichfahrt)
  • Neue Linie 26 verbindet Pfaffendorf, Ehrenbreitstein, Asterstein, Pfaffendorfer Höhe und Horchheimer Höhe täglich im 60-Minuten-Takt; Einsatz eines Minibusses aufgrund der Streckenführung
  • Neue Linie 27 verbindet Rübenach, Bubenheim, Globus und Gewerbegebiet B9 sowie Kesselheim Mo-Sa im 60-Minuten-Takt
  • Neue Linie 29 verbindet Asterstein, Arzheim, Arenberg und Niederberger Höhe Mo-Sa im 60-Minuten-Takt; Einsatz eines Minibusses aufgrund der Streckenführung

„Geheimtipps“ zur komfortableren ÖPNV-Nutzung

Neben diesen großen Neuerungen hat der VCD auch kleinere Veränderungen des Streckennetzes und der Taktung für Sie herausgesucht und möchte Ihnen diese „Geheimtipps“ zur komfortableren ÖPNV-Nutzung mit auf den Weg geben:

  • Linie 2/12: Haltestelle Neuendorf, Herberichstr. wird nun auch abends und ab Sonntagmittag 1x pro Stunde bedient (abwechselnd mit der Bedienung des Plankenwegs)
  • Linien 3/13, 5/15: Schnelle Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Rhein-Mosel-Halle über Markenbildchenweg (4 min Fahrzeit und hohe Leistungsfähigkeit, weil Veranstaltungsgäste jeweils gegen die Lastrichtungen des innerstädtischen Verkehrs befördert werden)
  • Linie 3/13, 5/15: Für die Relation Asterstein - Verwaltungszentrum/Uni Umstieg an der Rhein-Mosel-Halle mit Anschluss innerhalb weniger Minuten möglich (Haltestelle auf gegenüberliegender Straßenseite)
  • Linien 16, 19: Fahrten beider Linien sind am Zentralplatz regelmäßig durchgebunden, d.h. Fahrgäste zwischen Immendorf und Verwaltungszentrum oder umgekehrt können im Bus sitzenbleiben, die Weiterfahrt erfolgt nach wenigen Minuten
  • Linien 8, 9/19, 10: Fahrpläne sind so abgestimmt, dass auf diesen Linien zwischen Zentralplatz und Ehrenbreitstein Mo-Sa tagsüber ca. alle 7,5 Minuten ein Bus fährt
  • Linie 6, 26: An der Pfaffendorfer Kirche besteht 1x stündlich direkt Anschluss aus Richtung Horchheim (Linie 6) in Richtung Ehrenbreitstein (Linie 26) und umgekehrt

Ausbau des Liniennetz ab Ende 2021

Ende dieses Jahres werden dann auch die Orte Bubenheim, Kesselheim, Lay, Metternich und Rübenach deutlich besser an das Stadtgebiet angeschlossen. Die Inbetriebnahme eines vollständig neuen Fahrplanangebots im Rahmen mehrerer Linienbündel im gesamten Landkreis Mayen-Koblenz ab 12.12.2021, wird deutliche Auswirkungen und Verbesserungen für Verbindungen von, nach und in Koblenz mit sich bringen!

Hier einige Beispiele:

  • Bubenheim: Linie 330 (Koblenz - Neuwied) künftig mit zusätzlichen Haltestellen und erweitertem Angebot im 15- bzw. 30-Minuten-Takt (statt 30- bzw. 60-Minuten-Takt der heutigen Linie 357)
  • Bubenheim: Im Gewerbepark Bubenheim, Jakob-Hasslacher-Str., wird eine neue Verknüpfungshaltestelle für Regionalbuslinien aus Neuwied, Mülheim-Kärlich, Vallendar, Koblenz Hauptbahnhof und Verwaltungszentrum und zurück entstehen
  • Kesselheim: Linie 30 (Koblenz - Urmitz-Bahnhof) künftig mit erweitertem Angebot im 15- bzw. 30-Minuten-Takt (statt 30- bzw. 60-Minuten-Takt der heutigen Linie 354)
  • Lay: Linie 31 (Koblenz - Burgen) künftig mit erweitertem Angebot im 30- bzw. 60-Minuten-Takt (statt 60- bzw. 120-Minuten-Takt der heutigen Linie 301)
  • Metternich: Neue Linie 35 (Vallendar - Verwaltungszentrum Mitte) künftig mit zusätzlichen Haltestellen im nördlichen Gewerbepark Metternich und im Verwaltungszentrum und Angebot Mo-Sa im 30-Minuten-Takt
  • Rübenach: Linie 350 (Koblenz - Bassenheim - Mayen) künftig mit erweitertem Angebot im 15- bzw. 30-Minuten-Takt (statt 30- bzw. 60-/120-Minuten-Takt der heutigen Linien 350, 353, 359); Mo-Fr in den Hauptverkehrzeiten sogar im 7,5 Minuten-Takt
  • Rübenach: Linie 350 wird diie Haltestelle Grabenstr. künftig auch stadtauswärts mindestens 2x pro Stunde bedienen (sonntags mindestens stündlich) als Ersatz für die Taktreduzierung bei der koveb-Linie 14 (gegenüber der alten Linie 20)
  • Industriepark A61: Linie 340 (Koblenz - Polch) wird im 60-Minuten-Takt die Haltestellen Amazon und Autohof A61 bedienen; im Wechsel mit der zeitversetzt fahrenden koveb-Linie 14 werden sich hier künftig 2x stündlich Verbindungen vom und zum Koblenzer Hauptbahnhof ergeben

Entwicklungsvorschläge

Der VCD Kreisverband Mittelrhein hält die Neuerungen des Koblenzer Liniennetzes insgesamt für sehr gelungen. Dennoch möchten wir auch einige Verbesserungs- bzw. Entwicklungsvorschläge machen.

  • Die Linie 1/11 wird als Teil des Linienbündels Lahnstein im Auftrag des Rhein-Lahn-Kreises bedient: Hier wäre die Anerkennung des E-Tickets innerhalb des Stadtgebiet Koblenz inkl. Koblenzer Altstadt wünschenswert.
  • Linie 9/19: Neuordnung im Bereich Arenberg/Niederberger Höhe - Linie 9 in beiden Richtungen durch Ortskern Arenberg, Linie 19 in beiden Richtungen über die Niederberger Höhe (direkte Verbindung zwischen Arenberg und Niederberger Höhe besteht weiterhin mit Linie 29)
  • Die Linie 29 sollte über den Festungspark bis Eingang Festung und Seilbahn verlängert werden.
  • Eine zusätzliche Querverbindung zwischen Moselweiß und Karthause (ggf. mit "berggängigem" Minibus) erscheint uns als sinnvoll. Dieser könnte dann anstelle der Linie 12 auch häufiger den Bereich "Am Flugfeld" bedienen.
  • • Einführung einer Fahrrad-Wochenkarte, -Monatskarte und 
    -Abo-Monatskarte für den Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) im VRM für die kostenpflichtige Mitnahmezeit Montag bis Freitag werktags vor 9 Uhr (Falträder bleiben kostenfreies Gepäck)

Qualitätsstandards und Tarife

Neben dem neuen Fahrplan wurde auch in neue Fahrzeuge investiert. Es wurden ein schadstofffreier Solo-Elektrobus und 34 neue, schadstoffarme Busse angeschafft: 27 Gelenkbusse und 2 Solobusse mit Bio-Methangas und 4 Minibusse (Euro VI). Außerdem wurden alle Bestandsbusse mit Abgasfiltern nachgerüstet (soll nun mindestens Euro VI-Kriterien erfüllen). Alle Busse verfügen nun über Klimaanlagen und Fahrgast-WLAN.

  • Zusätzliche Standards zur Barrierefreiheit: 2 ausgewiesene Rollstuhlplätze in allen neuen Gelenk- und Solobussen; Außenlautsprecher an allen neuen Bussen zur Ansage der Linie und des Fahrziels an den Haltestellen
  • Günstigere Fahrpreise für Tages- und Zeitkarten im Stadtgebiet innerhalb des VRM-Tarifs ("Netz Koblenz"), z.B. Tageskarte kostet nun 4,80 EUR für ganz Koblenz (bisher 6,30 EUR). Mit der VRM-Mobilcard sind weiterhin 25% Ermässigung auf Einzelfahrten möglich.
  • Modernisierung der Haltestellen ist für die nächsten Jahre nach und nach vorgesehen: Barrierefreier Ausbau, bis zu 60 Abfahrtsanzeiger in Echtzeit, neue Haltestellen-Beschilderung
  • Interaktiver Liniennetzplan (inkl. Haltestellen-Abfahrtspläne), als Handy-taugliche Web-App, zur besseren Orientierung unterwegs inkl. Abfahrtspläne und Fahrplanauskunft unter https://liniennetz.koveb.de

Der Busverkehr wird weiterhin durch die koveb - Koblenzer Verkehrsbetriebe GmbH als städtischem Unternehmen betrieben. Der Vertrag gilt für die nächsten 10 Jahre.

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