Rheinland-Pfalz

"Zum Erreichen des 1,5 Grad Ziels müssten wir sofort den Individualverkehr nahezu aufgeben"

Der bekannte ARD-Meteorologe Sven Plöger findet, unsere Gesellschaft habe noch nicht richtig verstanden, wie weit die Erderwärmung schon vorangeschritten ist. Das 1,5 Grad Ziel sei realpolitisch nicht mehr zu erreichen. Dazu wären radikale Schritte direkt jetzt notwendig wie das weitgehende Ende des Individualverkehrs mit dem Auto. Aber "unter zwei Grad wäre wirklich machbar, wenn wir konsequent handeln".

In einem Interview mit der Rheinischen Post wies Plöger auf  “die Größe, die Ausdehnung und die zunehmende Häufung” von Wetterextremen wie der derzeitigen Hitzewelle hin. Er erklärte: "Im Grunde erleben wir eigentlich heute das, was die Klimaforschung uns vor 30, 40 Jahren angesagt hat."

Es sei an der Zeit aufzuhören, “Realitäten zu ignorieren und die Welt schönzureden”. Noch sei es möglich, drastischen Klimaveränderungen Einhalt zu gebieten. “Die Wissenschaft sagt klar, wir können das in den Griff bekommen”, betonte der Wettermoderator. “Diese Hoffnung möchte ich erhalten.” Dazu seien aber z.B. deutlich mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbarer Energien nötig, denn Deutschland habe “eine ganz große Verpflichtung Vorreiter zu sein.”

Plöger mahnt: “Die 2 Grad sind möglich und die sollten wir auch einhalten”. Es sei aber zu spät, erst bei den größten Schocks wie einem Krieg oder Wetterextremen aufzuwachen und aktiv zu werden.

 

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