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Der Vorstand des VCD Ludwigshafen-Vorderpfalz freut sich über die Einrichtung von zwei Fahrradstraßen. In Oppau wurde die Bad-Aussee-Straße im Abschnitt zwischen Rheinstraße und Bürgermeister-Trupp-Straße als Fahrradstraße ausgewiesen, in Edigheim wird die Straße Im Zinkig zur Fahrradstraße.
„Die Vorteile einer Fahrradstraße für Radfahrende liegen insbesondere in der Erhöhung der Sicherheit, da Autos dem Radverkehr untergeordnet sind“, erläutert Helmut Buchholz. „Höchstgeschwindigkeit ist 30 km/h und Autos dürfen sie nur nutzen, wenn dies durch Zusatzbeschilderung zugelassen ist. Für die Radfahrer sind Fahrradstraßen attraktiv, da sie mehr Platz bieten und deswegen komfortabler zu befahren sind. Auch gemeinsames Fahrradfahren macht mehr Spaß, denn in Fahrradstraßen darf man immer nebeneinander fahren“ ergänzt der Kreisvorsitzende des VCD Ludwigshafen-Vorderpfalz.
Für den VCD Ludwigshafen war die Einrichtung der Fahrradstraßen Nummer zwei und drei überfällig. In Mannheim gibt es schon 17 Fahrradstraßen, die insbesondere Radhauptverbindungen sicherer und attraktiver machen und so Radfahren fördern.
In Ludwigshafen gibt es schon längere Zeit 120 Meter Fahrradstraße am Danziger Platz. Diese ist für den VCD aber eher Alibi als nötige Fahrradstraße, da die Straße für Autos eine Sackgasse ist. Somit gibt es dort nur Anliegerverkehr der Bewohner der wenigen Häuser.
Die beiden neuen Fahrradstraßen sind für uns da schon sinnvoller, da sie schon jetzt Teil von Radnebenrouten sind und dort bisher Autos nicht untergeordnet waren. Wobei wir uns allerdings fragen, warum die 200 Meter Fahrradstraße in der Bad-Aussee-Straße nicht in den Ostring hinein verlängert werden. Es gibt weder einsichtige Gründe gegen eine Verlängerung, noch einen nachhaltigen Grund für nur 200 Meter Fahrradstraße an dieser Stelle. Man erkennt an dieser Stelle die Ziele nicht, welche die Verwaltung damit für Radfahrende erreichen will.
Wir begrüßen sehr die Einrichtung der Fahrradstraße im Zinkig, da diese auch von sehr vielen Schülerinnen und Schülern benutzt wird und Edigheim mit Oggersheim verbindet. Wir kritisieren allerdings, dass in die Fahrradstraße nicht nur Anlieger mit Kfz einfahren dürfen, sondern die Zusatzbeschilderung auch Durchgangsverkehr ermöglicht. Damit wird die Fahrradstraße mit unnötigem Autoverkehr belastet, was die Wirkung einer Fahrradstraße konterkariert. Der VCD wünscht sich an dieser Stelle mehr Mut von der Verwaltung.
„Insgesamt ist die Einrichtung der beiden Fahrradstraßen wichtig. Allerdings, sind es nur zwei winzige Bausteine auf dem Weg zu einer auch nur ansatzweise sichtbaren Verkehrswende in Ludwigshafen,“ stellt Helmut Buchholz dazu fest.
Dieter Netter aus dem Vorstandsteam ergänzt mit der Feststellung, dass bei aller Freude über zwei neue Fahrradstraßen kein geordneter Plan oder Prozess zu einer Verkehrswende erkennbar sei. Weder gäbe es in Ludwigshafen eine Liste an Projekten für Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr noch eine mit Umsetzungsdatum versehene Liste für bessere Angebote des Öffentlichen Verkehrs. Das einzige, wofür es einen Fahrplan und den festen Willen des Stadtvorstands und der Mehrheit des Stadtrats zur Umsetzung gibt, sind die Hochstraßenprojekte. Verkehrswende kommt bestenfalls danach, da alles Geld für den Straßenbau gebunden ist.