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Tempolimit fürs Klima: Neue Studie des Umweltbundesamts

Eine neue Studie des Umweltbundesamts kommt zu dem Ergebnis, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h das Klima mehr schützen würde als bisher angenommen.

"Ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen könnte die Treibhausgasmissionen des deutschen Straßenverkehrs um 4,2 Prozent (6,7 Millionen Tonnen ?CO2?-Äquivalente pro Jahr, bezogen auf das Jahr 2018) reduzieren. Mit zusätzlich Tempo 80 auf Außerortsstraßen wäre insgesamt eine Minderung von 5,1 Prozent beziehungsweise bis zu 8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr möglich." Bisher ist man von 2,6 Millionen Tonnen pro Jahr ausgegangen.

Zur weiteren Einordnung: Die Gesamtemissionen des deutschen Verkehrssektors lagen 2022 bei ca. 150 Mio. t CO2-Äq., sie müssten bis 2030 auf 85 Mio. t sinken.
Ein Tempolimit wäre daher zwar kein riesiger, aber dafür ein mit sehr geringem Aufwand zu erreichender Fortschritt und hätte vom Klimaschutz abgesehen noch andere positive Effekte. Nachhören im Tagesschau Podcast

Die 1. Ausgabe des Tempolimit Symposiums Wie, wann und warum kommt das Tempolimit? geht auf Aspekte der Verkehrssicherheit, medizinische Effekte und juristische Umsetzungsmöglichkeiten zum Thema ein.

Rechtlich nachvollziehbar, aber in der Sache bedauerlich hat das BVerfG gerade erst eine Klage auf Tempolimit abgewiesen: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/tempolimit-bundesverfassungsgericht-klage-100.html. Dafür klagt der BUND jetzt auf Einhaltung des KSG bzw. Sofortprogramm: https://www.bund.net/handeln-sie-nicht-handeln-wir/

Was bedeutet das für uns? Wo ein Wille ist, lassen sich Geschwindigkeitsbeschränkungen auch ohne den passenden bundesgesetzlichen Rahmen durchsetzen, auch wenn das eine gewisse Kreativität bei der Begründung erfordert. Kommunen und Bundesländer müssen dazu bewegt werden, den Handlungsspielraum, den sie haben, endlich mutig auszunutzen. Ob das im Einzelfall mit Lärm oder Verkehrssicherheit oder anderen Argumenten begründet wird, ist nebensächlich.

 

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