Rheinland-Pfalz

Verkehrswende Bad Kreuznach

Radfahrende fordern sichere und gute Radinfrastruktur

Der VCD Bad Kreuznach und die Bürgerbewegung "Verkehrswende Bad Kreuznach" luden am Samstag, dem 05. April 2025 zu einer Fahrrad-Demonstration für besseren Radverkehr ein. Die Kundgebung, an der ca. 120 Radfahrende teilnahmen, machte auf die ungenügende Radwege-Situation vor Ort aufmerksam.

Der Demonstrationszug hielt an der Kreisverwaltung, wo die Landrätin Bettina Dickes zu den Teilnehmern und Teilnehmerinnen sprach.  Anfangs habe man bei Fahrrad eher an Tourismus gedacht, so die Landrätin. Aber mit dem E-Bike sei die Bedeutung des Fahrrads als Verkehrsmittel in den Fokus gerückt. Deshalb habe der Kreis ein Radentwicklungskonzept in Auftrag gegeben, das der Bedeutung des Alltagsradfahrens Rechnung trägt. 
Eine weitere Station der Fahrradkundgebung war der Landesbetrieb Mobilität (LBM). Dort ergriff die Bürgerbewegung selbst das Wort, da der LBM nicht zur Verfügung stehen wollte. Die Behörde ist für Radwege an Bundes- und Landesstraßen zuständig. Eine Verkehrsplanung, die nach wie vor das Auto als Verkehrsmittel in den Vordergrund stellt und selbst in der Stadt den Radverkehr nicht einbezieht, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß, urteilten die Teilnehmer. Sprecher Andreas Geers vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) führte die fehlendenden Radwege an Alzeyer Straße, Wilhelm- und Salinenstraße an und hob als aktuelles Beispiel fehlende Umleitung für Radfahrende über die Bahn (Löwensteg) hervor.

Die Abschlusskundgebung fand vor dem Rathaus auf dem Kornmarkt statt, wo die Gruppe „Verkehrswende Bad Kreuznach“ eine Verbesserung der städtischen Radwegesituation forderte. Uwe Spietz von der Bürgerbewegung Verkehrswende bedauerte das Fehlen eines städtischen Vertreters. Auch ein Forderungskatalog helfe hier nicht, meinte er, denn es handele sich nicht um ein Wissens- sondern um ein Umsetzungsdefizit, sprich: Die Stadt müsste eigentlich wissen, was zu tun ist. 

Hauptsächliche Verbesserungen sind folgende:
- Die Brücken über Bahn und Nahe müssen mit dem Rad legal befahrbar gemacht werden: Jahrmarktsbrücke, Landfuhrbrücke (Seite Pfingstwiese), Brücke am Thermalbad, Schwimmbadbrücke, Pouillybrücke. Die Straßenbrücken müssen Radwege bekommen: Ochsenbrücke, Wilhelmbrücke, Nahebrücke im Salinental
- Bei neuen Verkehrs-Planungen wird bis heute der Rad- und Fußverkehr nicht ausreichend berücksichtigt, das muss aufhören.
- Parksuchverkehr soll aus dem Innenstadtbereich raus gehalten werden (Reduktion von Parkflächen auf Straßen und Gehwegen).
- Stärkung der Rad-AG: Einbeziehung bei Planungen, Prüfung/Umsetzung der Vorschläge aus der Rad-AG
- Wenn Gelder gestrichen werden, warum immer zuerst im Radverkehr?

 

Die Bürgerbewegung fordert bessere und sichere Radwege ohne Absteigen zwischen dem Stadtzentrum und den Stadtteilen. Dorothea Öhler vom ADFC unterstrich die Bedeutung von sicheren Schulwegen. „Ein attraktives und sicheres Radwegenetz erhöht den Radverkehrsanteil und reduziert den Autoverkehr“, ergänzte Öhler. „Die Stadt braucht keine „Entlastungsstraßen“, die noch mehr Autoverkehr anziehen, sondern attraktive und direkte Wege für Radfahrer und Fußgänger, damit Bad Kreuznach eine lebenswerte Stadt ist. Dazu gehört auch eine Verbesserung der Fußwege. Bad Kreuznach soll eine attraktive, gesunde und schöne Stadt für alle sein, Bewohner und Besucher. Die Wege sollen barrierefrei sein und die Stadt soll allen Schülerinnen und Schülern sichere Schulwege bieten.“ 

Unterstützt wurde die Aktion vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC), Greenpeace, der Klimagemeinschaft Bad Kreuznach und Omas for Future. 
Informationen zur Bürgerbewegung Verkehrswende unter http://verkehrswendekh.de/
Email: info@verkehrswendekh.de

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