Rheinland-Pfalz

Wir brauchen ein neues Verständnis von Mobilität

In diesem Jahr erreicht die Welt den sogenannten Erdüberlastungstag am 2. August. An diesem Tag hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die ihr für dieses Jahr rechnerisch zur Verfügung stehen.

Unter anderem die hohen Emissionen im Verkehrssektor tragen dazu bei, dass der Erdüberlastungstag im Kalender immer weiter nach vorne rückt. Allein in Deutschland verursacht der Verkehrssektor ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgase.

Deshalb nahm das Aktionsbündnis RLP bewegt was, in dem auch der VCD Mitglied ist, in diesem Jahr mit seiner Aktion zum Erdüberlastungstag den Verkehrssektor in den Fokus. Alle Menschen in Rheinland-Pfalz konnten mit ihrem Handabruck die Politik auffordern, endlich die Weichen zu stellen für eine Verkehrswende. „Insgesamt haben wir über 500 Handabdrücke gesammelt. Gerade junge Menschen haben sich an der Aktion beteiligt und damit ihren Unmut über die aktuelle Verkehrspolitik deutlich gemacht, so Edda Treiber von der Lokalen Agenda 21 Trier e.V. und Sprecherin des Aktionsbündnisses.

Der Verkehrssektor hat bisher sämtliche Klimavorgaben verfehlt und auch die Klimaziele 2030 sind nur mit einer grundlegenden Verkehrswende einzuhalten. Wir brauchen ein neues Verständnis von Mobilität und müssen Verkehr im großen Umfang vermeiden“, erklärt Sabine Yacoub, Vorsitzende des BUND Landesverband Rheinland-Pfalz.

Am 1. August haben Vertreter:innen des Bündnisses die gesammelten Handabdrücke symbolisch an Staatssekretär Andy Becht vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau übergeben.

Das Bündnis fordert von der Landes- und Bundesregierung:

  • Infrastrukturwende sofort: Güterverkehr auf Schiene und Schiff verlagern, nachhaltige Mobilität fördern

  • Zum Schutz knapper Ressourcen muss Verkehr in großem Umfang vermieden werden

  • Kapazitätserweiterung nur noch für Infrastrukturvorhaben klimafreundlicher Verkehrsträger (Rad- und Schienenwege)

  • Offensive für den öffentlichen Nahverkehr, der das ganze Land erschließen muss

  • Stillgelegte Bahnstrecken im Land reaktivieren und Regio-Bahn- und Tramkonzepte in den Ballungszentren und ihren Einzugsgebieten umsetzen

  • Lebenswerte Städte und Ortschaften: Den Fußverkehr durch breite Gehwege mit viel Grün wieder attraktiv machen und einen sicheren, zügigen Radverkehr auf durchgängigen Routen inner- wie außerorts ermöglichen

  • Nachhaltige regenerative Energien im Verkehr einsetzen, auf synthetische Kraftstoffe verzichten

  • Sozialverträglicher Abbau umweltschädlicher Subventionen (z.B. des Dieselprivilegs und des Dienstwagenprivilegs). Stattdessen Senkung des Preises des jetzigen 49-Eurotickets auf sozialverträgliche 29 Euro

  • Einführung eines Tempolimits: Dadurch wird der Autoverkehr ohne kostenintensive Maßnahmen sicherer, ressourcenschonender, stauärmer sowie innerorts fuß- und radverkehrsfreundlicher

(Aktionsbündnis RLP bewegt was / CB)

 

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