Rheinland-Pfalz

Ausbau der A643 stoppen!

Die Rheinquerung zwischen Mainz und Wiesbaden, die sog. "Schiersteiner Brücke", ist neu gebaut worden - jetzt 6-spurig. Umweltschutzverbände, darunter auch der VCD, fordern den Ausbau der A643 auf der rheinland-pfälzischen Seite zu stoppen.

Martin Kraft, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Der Ausbau der A 643 passt nicht in die heutige Zeit. Im Klimawandel ist eine Verkehrswende notwendig und kein Ausbau von Autobahnen mit der damit verbundenen Zerstörung unwiederbringlicher Ökosysteme. "Beim Bau der Autobahn Anfang der 60er Jahre, wurden Naturschutzbelange massiv übergangen und die örtlichen Behörden missachtet", so Helga Schmadel, die Vorsitzende des VCD Kreisverband Rheinhessen.

Unterstützung bekommen das Bündnis “Nix in den (Mainzer) Sand setzen” von der rheinland-pfälzischen Umweltschutzministerin Katrin Eder. Sie spricht sich entschieden gegen eine beschleunigte Planung bei Autobahnen wie der A643 durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand aus.

Immerhin scheint nun ein Gespräch zwischen dem Mainzer Bündnis und Bundesverkehrsminister Wissing, welches vor kurzem noch von Seiten des Ministeriums abgelehnt wurde, möglich. Das Bündnis erhielt kurz nach der Eröffnung der Brücke einen Brief aus dem Bundesverkehrsministerium. Darin wir betont, dass der Ausbau der "hochbelasteten" A643 dringend notwendig sei. Aktuell sei das Vorhaben im Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen als "laufendes und fest disponiertes Projekt" eingestuft.

Für Wissing und die FDP scheinen in diesem Fall auch die oft zitierten explodierenden Kosten bei Infrastrukturprojekten keine Rolle zu spielen. Bei der Eröffnung der “Schiersteiner Brücke” kommentierte Verkehrsminister Wissing die Baukosten von 250 Mio € recht unbeeindruckt: "Wir dürfen an diesen Fragen nicht verzweifeln oder irgendetwas deswegen in Frage stellen, sondern wir müssen vorankommen. Wir müssen die Investitionen tätigen, die gebraucht werden." (siehe tagesschau, ab Minute 8:11)  Nur eben nicht für umweltfreundliche und -verträgliche Verkehrsmittel möchte man hinzufügen. Offenbar sieht er ein gutes Bahnnetz und Radnetz als nicht so erforderlich an wie “fette” Autobahnen – wie sonst ist diese Haltung in Zeiten der Klimakrise zu erklären?

(rr/cb)

 

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